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Psychologie des Glaubens

Einführung in die Religionspsychologie

Kartoniertes Buch
Seitenanzahl: 344
Format: 21.0 x 15.0
UTB
Best.Nr.: 23240
ISBN/EAN: 9783825260569
28,00 €
(inkl. MwSt.)

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Inhaltsstoffe

Vorwort von Bernhard Grom 11 Einführung: Warum Religionspsychologie heute bedeutsam ist 15 Die menschliche Glaubensfähigkeit ist psychologisch relevant 15 Die innere Glaubenshaltung entspricht nicht unbedingt der formalen Religionszugehörigkeit 17 Im Fokus: Existenzfragen und Sinnsuche, nicht theologisch verstandener Glaube 18 Glaube kann in einem Verschwörungsdenken münden – oder Berge versetzen 19 Zum Aufbau des Buchs 20 Dank 22 I Glauben ist menschlich – Religiosität und Spiritualität aus Sicht der Psychologie 23 1 Religiosität, Spiritualität – oder Glaube? 23 1.1 Religiosität, Spiritualität und Glauben 24 1.1.1 Begriffsbestimmungen 24 1.1.2 Glaube als zentrales psychologisches Konzept der Religionspsychologie 26 1.1.3 Verhältnis von Religiosität, Spiritualität und Glaube 30 1.1.4 Glaube »von innen« und »von außen« 34 1.2 Die psychologische Messung von Religiosität, Spiritualität und Glaube 37 1.2.1 Religiositätsskalen 37 1.2.2 Spiritualitätsskalen 41 1.2.3 Die psychologische Erfassung der menschlichen Glaubensfähigkeit 43 1.3 Psychologische Auswirkungen der Glaubensfähigkeit 48 2 Existenzielle Krisen, Sinnhaftigkeit und »gläubige« Antwortversuche 51 2.1 Existenzielle Krisen und Sinnsuche 52 2.2 Spirituelle Krise 55 2.3 Gläubige Sinngebung kann existenzielle Fragen beantworten 58 2.4 Sinnfragen in der psychologischen Beratung und der Psychotherapie 62 2.4.1 Sinnfragen aufseiten der Therapeutinnen und Therapeuten 62 2.4.2 Sinnfragen aufseiten der Klientinnen und Klienten 63 2.4.3 Innere Stellungnahme zur Bewältigung existenzieller Krisen 64 2.4.4 Die Glaubensdimension der Bewältigung existenzieller Krisen 66 3 Glaube kann die Todesangst reduzieren 70 3.1 Todesangst und ihre Bewältigung durch Glaubensvorstellungen 70 3.2 Exkurs: Anthroposophie und Nahtodforschung 74 3.3 Psychologische Ansätze zur Bewältigung der Todesangst 78 3.4 Der Glaube kann Todesangst schüren oder mildern 81 3.5 Glaube in der Palliativmedizin und Glaubensbedürfnisse Sterbender 82 II Außenperspektiven: Glaube aus psychologischer Sicht 89 4 Evolutions- und neuropsychologische Zugänge 89 4.1 Evolutionspsychologie des Glaubens 90 4.1.1 Frühe evolutionspsychologische Theorien des Glaubens: Pawlow und Freud 91 4.1.2 Aktuelle evolutionspsychologische Zugänge 92 4.1.3 Kritische Würdigung des evolutionspsychologischen Ansatzes 98 4.2 Neuropsychologie des Glaubens 99 4.2.1 Zentrale Erkenntnisse 99 4.2.2 Kritische Würdigung des neuropsychologischen Ansatzes 107 5 Entwicklungspsychologie des Glaubens 110 5.1 Jean Piagets Stufentheorie der kognitiven Entwicklung (1926) 111 5.2 Theorien der moralischen Entwicklung nach Piaget (1932/2017) und Kohlberg (1973) 114 5.3 Stufen der religiösen Entwicklung nach Oser und Gmünder (1984) 117 5.4 Exkurs: Die kulturpsychologische Theorie der religiösen Entwicklung nach Lars Allolio-Näcke (2022) 124 6 Sozialpsychologische Ansätze 127 6.1 Religiöser Glaube und Vorurteile 128 6.1.1 Erwachsen aus der Vorurteilsforschung: Erste Ansätze mehrdimensionaler Konzepte religiösen Glaubens 128 6.1.2 Wieso trägt religiöser Glaube häufig zu Vorurteilen bei? 133 6.2 Religiöser Glaube und prosoziales Verhalten 133 6.2.1 Wer verhält sich prosozial gegenüber wem? 136 6.2.2 In welchem Kontext wird prosoziales Verhalten gezeigt? 137 6.2.3 Wieso führt religiöser Glaube zu prosozialem Verhalten? 138 6.2.4 Eine integrierte Sicht auf religiösen Glauben, Prosozialität und Vorurteile 140 6.3 Religiöser Glaube und Selbstwertgefühl 142 6.3.1 Die Rolle des Selbstwertgefühls im Gottesbild 143 6.3.2 Selbstwertgefühl und religiöse Attributionen 145 6.3.3 Rolle der religiösen Gemeinschaft und Kultur für das Selbstwertgefühl 148 7 Klinische Religionspsychologie 151 7.1 Krankheitsfaktor Glaube: Ein Fallbeispiel 152 7.2 Die Wiederentdeckung religiös-spiritueller Therapieansätze 155 7.3 Drei Phasen des Umgangs mit Glaubensfragen in der Psychotherapie 156 7.3.1 Phase 1: Religiöse Psychotherapie 157 7.3.2 Phase 2: Szientistische Psychotherapie als Gegenbewegung 161 7.3.3 Phase 3: Ein Spiritual Turn in der Psychotherapie 162 7.4 Berücksichtigung der Glaubensdimension in der Psychoanalyse, kognitiven Verhaltenstherapie und systemisch-humanistischen Psychotherapie 167 7.4.1 Psychoanalyse 167 7.4.2 Kognitive Verhaltenstherapie 170 7.4.3 Systemisch-humanistische Psychotherapie 172 7.5 Einschluss oder Ausschluss religiös-spiritueller Interventionen? 175 7.5.1 Die Wirksamkeit religiös-spiritueller Therapiemethoden 175 7.5.2 Das therapeutische Erbe der Religionen 176 7.5.3 Umgang mit Glaubensthemen in der Psychotherapie 177 8 Religiöser Glaube und psychische Gesundheit 183 8.1 Die Komplexität der Konstrukte Glauben und psychische Gesundheit 184 8.1.1 Verschiedene Gesundheitsindikatoren und ihre Beziehung zum Glauben 185 8.1.2 Verschiedene Glaubensindikatoren und ihre Beziehung zu psychischer Gesundheit 190 8.2 Die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Glauben und psychischer Gesundheit 193 8.3 Theoretische Erklärungen und integrierendes Modell 194 9 Schattenseiten des Glaubens: Fundamentalismus, Extremismus und Missbrauch 201 9.1 Fundamentalismus 202 9.1.1 Begriffsbestimmung 202 9.1.2 Kognitive Perspektive auf den Fundamentalismus: Das Modell der Intratextualität von Hood et al. (2005) 205 9.1.3 Sozialpsychologische Sichtweise auf den Fundamentalismus 207 9.2 Extremismus 213 9.2.1 Begriffsbestimmung 213 9.2.2 Sind Extremisten gestört und irrational? Klinische und kognitive Ansätze 213 9.2.3 Die Gruppe zählt: Der sozialpsychologische Ansatz 214 9.2.4 Religiöser Fundamentalismus als Grundlage für Extremismus: Der endogene Ansatz 214 9.3 Missbrauch 218 9.3.1 Beispiele totalitärer Kontrolle 219 9.3.2 Bindungserfahrungen und die Bedeutung der Gruppe 220 9.3.3 Gruppen werden durch Zwang und Bindung destruktiv 222 9.3.4 Wie Missbrauch verhindern? 225 III Innenperspektiven: Positive und negative Glaubenserfahrungen 229 10 Religiöse Erfahrungen und Praktiken 229 10.1 Die Erforschung religiöser Erfahrungen im Wandel der Zeit 230 10.1.1 Die religiöse Erfahrung als emotionales Phänomen: William James und Rudolf Otto 231 10.1.2 Die religiöse Erfahrung als kognitives Phänomen: Karl Girgensohn 234 10.1.3 Forschungsboom ab den 1960er Jahren bis heute: Walter T. Stace, Ralph W. Hood, Ann Taves 235 10.2 Zentrale Impulse für religiöse Erfahrungen 239 10.2.1 Psychoaktive Substanzen 239 10.2.2 Reizdeprivation 241 10.2.3 Musik 242 10.2.4 Religiöse Rituale 243 10.3 Religiöse Erfahrungen in einer säkularisierten Gesellschaft 252 11 Umgang mit negativen Gottesbildern und »Sekten«-strukturen 256 11.1 Negatives Gottesbild 257 11.1.1 Definition 257 11.1.2 Ursachen und Implikationen 259 11.2 Soziale Strukturen in geschlossenen religiösen Gruppen 271 11.2.1 Begriff und Verbreitung 271 11.2.2 Zentrale Merkmale geschlossener religiöser Gruppen 273 11.2.3 Wer lässt sich auf die Versprechen und Angebote geschlossener Gruppen ein? 273 11.2.4 Empfehlungen zum Umgang mit Betroffenen und deren Angehörigen 277 12 Bekehrung, Erleuchtung und die gläubige Identitätsbildung 280 12.1 Die Bedeutung von Krisen in der Identitätsentwicklung 281 12.2 Religionspsychologische Konversionsforschung 282 12.3 Esoterischer Glaube: Erleuchtung und Erwachen als ein religiöses Entwicklungsziel 287 12.4 Psychologische Hilfen zur gläubigen Identitätsbildung 293 Ausblick: Reflektierter Glaube fördert das Gemeinwohl 303 Literatur 307

Was gibt dem Leben Sinn und Bedeutung? Die Religionspsychologen Michael Utsch und Sarah Demmrich untersuchen die menschliche Fähigkeit des Glaubens und werten dazu psychologische, psychoanalytische, neurobiologische und sozialpsychologische Befunde aus. Mit diesem Buch legen sie eine aktuelle Einführung in die Religionspsychologie vor. Dabei kommen sowohl erstaunliche Bewältigungskräfte religiöser Tugenden als auch die Schattenseiten wie Fundamentalismus, Fanatismus und Missbrauch zum Vorschein. Die systematisch angelegte und didaktisch aufbereitete Einführung eignet sich auch für benachbarte Studienfächer und ist darüber hinaus für die Selbsterforschung zur eigenen Standortbestimmung geeignet.